Eine Replik auf die Aussagen der slowenische Außenministerin
Ein Kommentar von KHD-Obmann Andreas Mölzer
Da hat nun also die slowenische Außenministerin den Kärntner Perschmann Hof besucht, einen Kranz niedergelegt und jugendlichen Teilnehmern des jüngsten „Antifa Camps”, das bekanntlich Ziel eines Polizeieinsatzes geworden ist, ihre Anteilnahme ausgedrückt. Wobei sie uns wissen ließ , dass in der österreichischen Bevölkerung offenbar noch zusätzliche „Bewusstseinsbildung“ in Hinblick auf die NS-Verbrechen geschaffen werden müsse.
Nun darf man mit Fug und Recht behaupten, dass gerade im ablaufenden Gedenkjahr 2025 diesbezüglich in Kärnten einiges geschehen ist. Die nicht ganz unumstrittene Ausstellung im Kärnten Museum und jene im Landesarchiv sind wohl Beweis genug dafür. Und was den Polizeieinsatz auf dem Perschmann Hof betrifft, so wird der demnächst zu erwartende Bericht einer Prüfungskommission erst zeigen, wer für die Eskalation verantwortlich war, die Nachwuchs -Antifaschisten oder die Polizeibeamten.
Und in Sachen historischer Bewusstseinsbildung hätte gerade die slowenische Seite einigen Nachholbedarf: Die zahlreichen Mord- und Schädelstätten In Slowenien, an denen die Tito-Partisanen ihre Gegner – Kroaten, slowenische Domobrancen, vertriebene Volksdeutsche, Kriegsgefangene und zumeist Zivilisten – hinrichteten, müsste man wohl ebenso stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Und Österreichs umtriebige Außenministerin Beate Meindl Reisinger hätte da im Falle eines Slowenien-Besuchs eine Vielzahl von Anlässen, ebenso Kränze nieder zu legen und Worte des Bedauerns zu sprechen.
Überdies sind wir in Kärnten – die verantwortliche Politik, aber auch die patriotische Zivilgesellschaft – ehrlich um den Erhalt der slowenische Volksgruppe, ihrer Kultur und die Sprache bemüht, während den Altösterreichern deutscher Muttersprache in Slowenien selbst noch alle Minderheitenrechte vorenthalten werden.
Gute Nachbarschaft verlangt also gegenseitige Ehrlichkeit – auch in Bezug auf die jüngere leidvolle Geschichte.
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