Reinhold Gasper wurde am 14. März 1938 in Klein St. Paul/Görtschitztal als Sohn einer Bäuerin vlg „Simonbauer“ geboren.
Nach der achtjährigen Volksschule absolvierte er eine Schlosserlehre in Klagenfurt, um später bei den Wietersdorfer Duritwerken zu arbeiten.
Seine berufliche Erfüllung fand er aber bei der Maschinenfabrik Zimmer in Klagenfurt als Leiter der Entwicklungsabteilung. Im Zuge seiner Arbeit gelangen ihm einige Erfindungen, die mittels Patents weltweit geschützt wurden, zu machen. In der Pension kam noch die Erfindung eines Holzverbindungssystems dazu.
Seine große Freizeitleidenschaften waren aber der Umweltschutz und die Geschichtsforschung. 1983, im Eindruck des Waldsterbens und des Baues der Umfahrung Klagenfurt, begann er sich für die Grünbewegung zu engagieren und wurde Gründungsmitglied der VGÖ (Vereinte Grüne Österreichs).
Erste Erfolge stellten sich 1985 mit einem Sitz im Klagenfurter Gemeinderat ein. Später kam ein zweiter dazu und schlussendlich eine Stadtratssitz (2003). Mit dem Grünen ging es dank ihm auch im Bundesland bergauf – 2004 Einzug in den Landtag, 2013 erreichten die Grünen sogar ein Regierungsmandat, 2015 – nach 30 Jahren im Klagenfurter Gemeinderat, wurde sein politisches Wirken unschön beendet.
Während seiner Gemeinderatstätigkeit brachte er mehr als 1.700 Anträge ein, von denen mehr als ein Drittel verwirklicht wurden!
NATUR und GESCHICHTE
Einen gewichtigen Namen hat er sich auch als Hobbyhistoriker gemacht. Viele Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitungen und zwei Bücher – „Klagenfurter Geschichte und Geschichten“ – zeugen davon, viele Gedenktafeln und Straßenbenennungen gingen auf seine Initiative zurück. Als seine wichtigsten Entdeckungen nannte er den Siedlungswall am Ulrichsberg, die Aluminiumformen für die Oman-Kunstwerke des Hallenbades Klagenfurt und den Wappenstein des St. Veiter Tores (steht jetzt am Beginn der Wienergasse).
22 Naturdenkmäler wurden auf sein Betreiben hin unter Schutz gestellt. Als leidenschaftlicher Radfahrer setzte er sich sehr für den Ausbau des lückenhaften Klagenfurter Radwegenetzes ein, er legte selbst mehr als 200.000 Kilometer am Fahrrad zurück.
Auch der Humor kam bei ihm als leidenschaftlicher Witzeerzähler und Aprilscherzerfinder nie zu kurz (eine Auswahl: 1995 – „Entführung des Lindwurmes/ 1990 – „Bambusfahrrad zum Testen“/2011 – „Der Schrotturm ist umgefallen“/2001 – „Probesitzen am Herzogstuhl“).
Bis zuletzt hielten ihn das Verfassen von Leserbriefen und das Schreiben von Artikeln zum Thema „Kärntner Abwehrkampf“ geistig fit.