Der Kärntner Heimatdienst

Österreichs größte parteifreie patriotische Bürgerinitiative

Team Kärnten: “Eine Politik des erhobenen Zeigefingers lehnen wir ab”

Das Team Kärnten antwortet auf die Fragen des Kärntner Heimatdienst

Welche Maßnahmen sind für ihre Partei in der nächsten Legislaturperiode des Kärntner Landtags am vordringlichsten, um das Wohl des Landes und seiner Bürger sicher zu stellen?
Team Kärnten: Die Sorgen, Probleme und Anliegen der Bürger müssen von der Politik wieder ernst genommen und der Bevölkerung auf Augenhöhe begegnet werden. Eine Politik des erhobenen Zeigefingers und eine permanente Bevormundung lehnen wir kategorisch ab. Die Bürgerbeteiligung muss zudem deutlich erweitert werden. Es gilt, Menschen in politische Prozesse und Entscheidungen bestmöglich einzubeziehen.

Im Bereich des Schutzes der Naturlandschaft, der Umwelt und des Klimas?
TK: Umwelt-, Natur- und Klimaschutz auf der einen Seite und wirtschaftliche Entwicklung auf der anderen Seite sind für das Team Kärnten kein Widerspruch, sondern können nur gemeinsam gehen. Um von Stromimporten unabhängiger zu werden, gilt es, den Ausbau der erneuerbaren Energie massiv zu forcieren. PV-Anlagen müssen viel leichter errichtet werden können, auch auf Freiflächen.

Im Bereich der sozialen Gerechtigkeit und der Erhaltung des Wohlstands?
TK: 100.000 Bürgerinnen und Bürger, die von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht und betroffen sind, stellen einen eindeutigen politischen Handlungsauftrag dar. Diese Menschen müssen zielgerichtet unterstützt werden. Allgemein gilt es, die Folgen der massiven Teuerung zielgerichtet abzufedern.

Im Bereich der Erhaltung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes?
TK: Betriebe müssen bestmöglich unterstützt werden, vor allem durch perfekte Rahmenbedingungen, schnelle Behördenverfahren und Bürokratieabbau. Wir brauchen ein wirtschaftsfreundliches Klima. Dazu gehört auch, dass wir einen Frühjahrsputz bei Gesetzen und Verordnungen vornehmen. Bürokratische Hürden müssen abgebaut und auf ein notwendiges Minimum gesenkt werden.

Im Bereich von Bildung und Arbeitsplatzsicherung?
TK: Es braucht Maßnahmen im Bereich des Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels. Dies beginnt bei verstärkten Qualifizierungsmaßnahmen und geht bis hin zu einer besseren Abstimmung zwischen den Bildungseinrichtung und den Unternehmen. Durch verbesserte Angebote im Bereich der Kinderbetreuung muss es möglich werden, dass insbesondere Frauen schneller in den Erwerbsprozess zurückkehren können, sofern sie das wollen.

Welche Haltung nimmt ihre Partei gegenüber den Kärntner Heimat- und Traditionsverbänden ein, die sich der Pflege des Landespatriotismus und der Traditionen von Abwehrkampf und Volksabstimmung verpflichtet fühlen?
TK: Diese Organisationen stellen ein wichtiges Rückgrat für Kärnten dar. Sie sorgen dafür, dass Erinnerungskultur gelebt und Traditionen hochgehalten werden. Team Kärnten-Spitzenkandidat Bürgermeister Gerhard Köfer unterstützt diese Verbände seit Jahren aktiv und ist ein Gesprächspartner auf Augenhöhe.

Wie beurteilen Sie das gemeinsame Gedenken für alle Opfer von Krieg, Diktatur und Gewalt auf Kärntner /Boden?
TK: Das ist absolut wichtig und notwendig und muss in Zukunft noch verstärkt werden. Es gilt positive, starke Brücken des Dialoges und der Kooperation zu bauen.

Wie stehen Sie zur Verständigungs- und Versöhnungsarbeit der Heimatverbände in Bezug auf die Kärntner Minderheiten-Frage und Volksgruppen-Politik?
TK: Das war ein historischer Schritt, der auch international mit sehr viel Lob und Zuspruch anerkannt wurde. Hier wurde ein richtungsweisende Zukunftsentscheidung für Kärnten getroffen und eine völlig neue und positive Form der Verständigung gelebt. Die Verständigungs- und Versöhnungsarbeit muss jedenfalls weiterhin verfolgt und unterstützt werden.

Welche Maßnahmen wollen Sie zur Erhaltung der historisch gewachsenen Kärntner Identität setzen, deren unverzichtbarer Teil auch die slowenische Sprache und Kultur ist?
TK: Wichtig ist, diese Kärntner Identität ständig zu betonen, sie zu leben und daran zu erinnern. Das gelingt auch durch gemeinsame Veranstaltungen, die insbesondere auch junge Menschen ansprechen sollen, um ihnen diese Werte und Errungenschaften aktiv zu vermitteln.

Welche Maßnahmen wollen Sie künftig zur Erhaltung und Stärkung der Friedensregion Alpen Adria setzen?
TK: Kärnten befindet sich im Schnittpunkt dreier Kulturkreise und damit kommt unserem Heimatbundesland auch eine wichtige geopolitische Stellung zu. Es braucht im gesamten Alpen-Adria-Raum Kooperation und verstärkten Dialog. Die Regionen sollen sich untereinander besser austauschen und vernetzen sowie gemeinsame Projekte und Vorhaben forcieren. Es gilt, voneinander zu lernen und auf Zusammenarbeit zu setzen und das in allen Bereichen: Von der Wirtschaft und den Tourismus bis hin zur Bildung sowie bei der Infrastruktur.

Welche Projekte würden Sie im Sinns von „senza confini“ in den kommenden Jahren initiieren?
TK: Das Team Kärnten setzt sich dafür ein, den „Heimatherbst“ wiederaufleben zu lassen und neu zu gestalten. In diesem Zusammenhang kann auch der „senza confini“-Gedanke verstärkt beworben und in Szene gesetzt werden. Einer gemeinsamen Olympia-Bewerbung steht das Team Kärnten sehr kritisch gegenüber, insbesondere aufgrund der Kostenfrage.

Welche Möglichkeiten sehen Sie im Hinblick auf die Abschaltung oder Sicherung des Kernkraftwerks Krsko?
TK: Slowenien muss von seinen Möglichkeiten im Bereich der erneuerbaren Energie überzeugt werden. Atomkraft darf kein Zukunftsmodell sein und Krsko ist aus Team Kärnten-Sicht mit dramatischen Risiken für Kärnten verbunden. Es gilt, weiters alle rechtlichen Möglichkeiten gegen den Weiterbetrieb und die Erweiterung zu nutzen.

Wie stehen Sie zum Dialog einstiger Gegner der politischen und kriegerischen Konflikte des 20. Jahrhunderts?
TK: Das ist eine überaus positive Entwicklung, die dazu beiträgt, historisch gewachsene Gräben zuzuschütten und neue Formen des Dialoges und der Gesprächsbereitschaft zu finden. Gerade in Anbetracht des Ukraine-Krieges müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, auch auf diplomatischer Ebene, um friedensstiftende Maßnahmen zu ergreifen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie, für die altösterreichische Rest-Volksgruppe deutscher Muttersprache in Slowenien Volksgruppenrechte zu erlangen?
TK: Auch hier setzt das Team Kärnten auf den Dialog mit Slowenien. Es braucht diese Anerkennung. Die Haltung unseres Nachbarlandes ist nach wie vor zu hinterfragen und nicht zu akzeptieren. Neben der Landes- ist auch die Bundesregierung hier in der Pflicht, weiterhin tätig zu werden. Slowenien muss von der Notwendigkeit dieser Maßnahme überzeugt werden.

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